Der Moselriesling
"auf den Spuren vom Mythos Mosel"
Keine Weinregion repräsentiert die Diversität des Rieslings so großartig.
Anhand der folgenden Weinbeispiele will ich Euch mit dem Moselvirus infizieren.
Clemens Busch
Das Weingut liegt in der Gemeinde Pünderich,
ein ruhiges Kleinod fernab des Massentourismuses.
Rita und Clemens Busch, haben das Weingut n seiner jetzigen Form aufgebaut.
Gemeinsam mit Sohn Johannes
bearbeiten Sie zur Zeit eine Fläche von
16 ha, 99% Riesling und 1 % Spätburgunder,
der zum Blanc de Noir ausgebaut wird.
Ihre Philosophie ist es Weine von höchster Qualität und Eigenständigkeit zu erzeugen durch respektvollen Umgang mit der Umwelt.
Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt
gelten für Sie als wichtige Grundlage.
Man findet an der Mosel kein Weingut mit solch einem kraftvollen, würzigen, Portfolio, außer vielleicht Heymann-Löwensteins.
Meine Empfehlung aus seiner aktuellen Weinkarte:
2017 Marienburg "Fahrlay" Riesling trocken Reserve VDP Erste Lage
Aus der Lage Pündericher Marienburg ist die Parzelle Fahrlay ,die einzige Parzelle
in der blauer Schiefer vorkommt.
Er ist härter und witterungsbeständiger als grauer und roter Schiefer.
Hier müssen sich die Wurzeln der Reben unter größten Anstrengungen durchkämpfen.
Das daraus entstandene vollreif geerntete Lesegut hat im Jahrgang 2017,
ähnlich wie 2015 die Basis für einen einzigartigen Wein gelegt.
Im Keller wurde dieser Rohdiamant auf handwerklich höchsten Niveau geschliffen.
Nach einer kurzen Maischestandzeit erfolgt eine schonende langsame Pressung mit geringem Druck.
24 Monate bleibt der Wein im 1000 Liter Fass auf der Vollhefe.
Durch diesen besonders langen Hefekontakt erhält er eine unglaubliche Dichte und Struktur.
Am Gaumen sorgt der eher feuchte harte Schiefer für eine puristische Kühle.
Das Vollreife Lesegut des Jahrgang 2017 gibt Ihm eine Wärme und einen Schmelz der nie enden will.
Fast salzig mit viel Druck, aber nicht langweilig durch seine intensive würzige-gelbfruchtige Nase.
Man findet Waldmeister, weißes Steinobst, Tee, Tabak und Zitronengras am Gaumen.
Ein Idealer Begleiter zu einem Tabouleh-Salat oder einem Zitronenrisotto.
Unbedingt eine Flasche mehr kaufen und nach weiteren 10 Jahren probieren.
Markus Milz ist ein Besessener, seine Maxime aus den Lagen der Mosel mit 75% Neigung das Maximale aus den Schieferverwitterungsböden herauszuholen.
Hier wird penibel handgelesen. Nur vollreifes Lesegut gelangt in den Keller.
Nicht umsonst ist er einer der Gründer des VDP
(Verband deutscher Prädikatgüter) .
Neben der weltberühmten Lage Trittenheimer Apotheke
gehören auch die Lagen "Im Leiterchen"und im " Felsenkopf " zu seinem Portfolio
Meine Empfehlung aus dem Haus Milz, das große Gewächs Trittenheimer Apotheke Charta.
Der Geschäftsführer Sebastian Schmidt hat mich mit diesem limitiertem Riesling aus der Charta Linie überrascht.
Nach dem ersten Eindrücken war mir klar,
das hier etwas für die Mosel ungewöhnliches gelang.
Die Verbindung zwischen burgundischen Holz und mineralischen Riesling aus besten Schieferlagen.
Wo andere Winzer grandios gescheitert sind, hier ist es gelungen.
Sebastian erklärte mir, dass die Mariage nur gelang, indem man eine Hälfte bis zum Ende im neuen Holz vergärt.
Nach Ende der Gärung werden beide als Cuvee zusammengeführt.
Das Ergebnis ein burgundisch anmutender Riesling mit viel Schmelz. Die Kombination der Fruchtsäure und röstigen Aromatik , durch das intensiv getoastete Fass ist schwer zu toppen.
Sein voluminöse Körper ist her ungewöhnlich für die Mosel, macht Ihn aber zum idealen Essensbegleiter.
Die Mengen sind begrenzt und werden zum Großteil schon vor der Abfüllung an die Sternegastronomie verkauft. Wenn man diesen grandiosen Riesling kennengelernt hat, sollte man den Weißburgunder aus der Charta Linie nicht verpassen.
Bei beiden Weinen wird man nach Jahren Flaschenreifung spannendes entdecken.
Das Holz bindet sich noch besser ein, die Primäraromen treten in den Hintergrund.
Der Wein wird noch komplexer, es entstehen reifere Fruchtaromen, er wird nussiger burgundischer.
Chapeau Weingut Milz macht bitte weiter so!